Sonntag, 7. September 2014

Voll auf die Nüsse - ein exquisites Leckerchen für die besondere Duftaura

Habe ich schon erwähnt, dass ich extrem gern durch die Parfumwelt streife? Dass ich extrem leicht diesbezüglich zu verführen bin? Nein? Dann hole ich das heute nach. Und stelle Euch einen meiner neuesten Duftschätze vor, zu dem ich spontan "Ja" gesagt habe.

L´Artisan Parfumeur - Bois Farine

Credit: Louise


Gezaubert hat diesen feinen Duft Jean-Claude Ellena, Haus- und Hofparfumeur von Hermès, bekannt auch für seine schlichten, eher linearen, aber doch auf gewisse Weise raffinierten Kreationen, z.B. die Gartenserie von Hermès. Aber auch für L´Artisan Parfumeur hat er einige Düfte komponiert, wie eben Bois Farine.

Bois Farine bedeutet - im Deutschen eher uncharmant - "Holzmehl". Trocken ist der Duft in der Tat, aber für meine Nase nicht staubig. Holzig ist er tatsächlich, aber es ist ein junges, helles Holz, weich und aromatisch, nicht stechend. 

Seine olfaktorische Hauptaussage jedoch lautet: Nüsse. Direkt nach dem Aufsprühen ergiesst sich zunächst ein Säcklein würziger Fenchelsamen über mich, doch innerhalb von Sekunden kommen bereits die Nüsse. Leckere, gehackte, gehobelte, gemahlene Haselnüsse, eine köstliche Noisette-Note legte sich auf meine Haut und verschmilzt mit ihr, nicht laut, sondern angenehm gedimmt.

Wer jetzt abwinkt, weil er nicht wie ein süsses Leckerli aus der Konditorei duften möchte, dem sei gesagt, dass Bois Farine mit einem süssen Gourmandduft nichts zu tun hat, denn *süss* ist er nicht.
Ein unsüsser Gourmand? Ja, sowas gibt es. 
Das sehr helle Holz(mehl), welches die Nüsse unterlegt, tut sein Übriges, hier den Eindruck einer Nussecke zu zerstreuen.
Indes ist Bois Farine, wie die meisten Jean-Claude Ellenas, relativ linear: viel tut sich nicht mehr, nachdem sich Nuss und helles Holzmehl entfaltet haben. 

Credit: Louise


Mit dem eigenen Hautgeruch verblendet sich der Duft hervorragend, ich denke an warme, von der Sonne zart gebräunte Haut ohne Sonnemilch- und Strandurlaubassoziation, eher der frühe Abend nach einem Tag auf dem Lande, vor der Kate oder der Holzhütte auf einer warmen Holzbank sitzend, ein paar Nüsse aus dem Obstgarten knackend, und die goldene Abendsonne des Spätsommers wirft ihre warmen Strahlen durch die Luft. Es ist ganz still, nur das Rauschen des Abendwindes in den alten, hohen Bäumen neben der Kate ist zu hören.

Ich liebe diesen Duft, da er so simpel ist. Weil er so speziell ist und trotzdem nicht nervt. Weil er natürlich wirkt und nicht aufgesetzt, trotz seines extravaganten Themas. Weil seine Sillage fein ist und nicht wolkig. Weil ich die Farben Braun und Cremeweiss gern mag, und ich sie mit diesem Duft assoziiere. 

Nicht zuletzt ist auch der Flakon reinstes Eyecandy, was mein Knipsauge entzückt, und so freue ich mich, nun dieses feine Nussperlchen in meiner Duftsammlung zu haben. Getragen werden kann Bois Farine freilich auch ausserhalb des Spätsommers, ich empfinde ihn als Ganzjahresduft. 

Credit: Louise


Mögt Ihr monothematische Düfte, oder sind sie Euch zu langweilig? Würdet Ihr Nüsse auf der Haut tragen, oder ist so etwas ein No-Go für Euch?

Liebe Grüsse, 


Eure Louise 

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Danke für den informativen Kommentar zu einem Ellena

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