Donnerstag, 24. Dezember 2015

Gemischtwarenladen 2015

Husch, im Sauseschritt rasen wir auf das Jahresende zu. Nur wenig Zeit, ein paar Gedanken dennoch zum Abschluss - Kangourette hüpft einmal querbeet -. Entschuldigung an alle (und alles), die sich hier nicht berücksichtigt finden, Worte könnten nach diesem ereignisreichen Jahr kaum in einem halbwegs übersichtlichen Post zusammen fassen, was zu sagen wäre.


Mein Kanzler ist tot




Widmen wir uns zunächst einer wichtigen Persönlichkeit, die uns dieses Jahr verlassen hat, "meinem"  Kanzler Helmut Schmidt (1918-2015). Warum "mein" Kanzler? Ganz einfach: Wir wurden nicht nur am gleichen Tag geboren, ich habe ihm als kleines Mädchen einen Brief geschrieben, als ihn 1982 das Misstrauensvotum stürzte, um ihn "zu trösten". Niemand außer mir und Helmut wissen (bzw. wussten), was in diesem Brief genau stand - auch meine Eltern nicht. Ich schrieb den Brief auf weißes Papier mit roter Bordüre, die von weißen Äpfeln geziert wurde und versiegelte ihn sofort mit dem passenden Umschlag. 

Meinen Eltern zeigte ich den verschlossenen Umschlag und mein Vater steuerte schnell ein Foto von mir bei, das mich beim Ponyreiten im Urlaub zeigte. Das Ganze wurde in einen großen Umschlag verpackt und von meinen Eltern nach Bonn an das Bundeskanzleramt geschickt. Bald darauf erhielt ich von ebenda Post mit einer Kinderfibel und einem Antwortschreiben, welches bestätigte, dass der Kanzler nun nicht mehr "so traurig sei" (siehe oben).