Credit: Louise |
Der erste Dufttest vor ein paar Jahren verlief enttäuschend. Madamig, haarsprayig, aufdringlich, dann wieder zu bitter - nein, den mag ich nicht.
Durch Zufall jedoch testete ich den Duft zwei Jahre später erneut. Und wunderte mich, was geschah:
Im Auftakt tatsächlich etwas madamig und haarsprayig noch, wandelt sich das edle Tröpfchen auf meiner Haut schnell aufs Schönste. Die Kaugumminote der Tuberose lässt nach, Haarspray auch, und es macht sich ein mattgoldener Glanz breit, die bittere Zeder wird von Zimt und Gewürznelke sanft umschlossen, dies mindert die mir häufig etwas unbequeme Rasierwassernote des Holzes. Die fordernde Tuberose dimmt sich sanft herunter, doch bleibt stets im Hintergrund und lässt die erotische feminine Kraft nie vergessen, die von ihr ausgeht.
Credit: Louise |
Immer weiter vertieft und versänftet sich Cèdre, vibriert geradezu auf meiner Haut und lässt sie warm leuchten wie der edle Schein alter Goldmünzen. Durch den gesamten Duft zieht sich eine hintergründig animalische Note, die Cèdre etwas Fleischliches, ja, fast schon Schmutziges gibt, ohne dass Schweiss- oder Fäkalnoten mit im Spiel wären, und abstossend ist das schon gar nicht, im Gegenteil. Eher wie das warme Fell einer schnurrenden Katze.
Ein erwachsener Duft, ein Duft für eine Frau, nicht für ein Mädchen.
Doch auch die Herren mögen einen Test wagen - ich könnte mir wegen des gelungenen Wechselspiels aus herber Zeder und urweiblicher Tuberose Cèdre auch auf Männerhaut durchaus spannend vorstellen. Die Sillage und Haltbarkeit sind lutenstypisch gut.
Credit: Louise |
Ich bin begeistert und froh, dass ich diesem besonderen Duft eine zweite Chance gegeben habe. Er lässt mich diese dunklen, grauen Januartage und -abende leichter ertragen und gibt mir das Gefühl von Wärme, Sinnlichkeit, Leben.
Credit: Louise |
Mögt Ihr animalische Noten? Und kennt Ihr auch die Liebe auf den zweiten Riecher?
Kommt gut durch den restlichen Januar!
Liebe Grüsse,
Eure Louise
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