Cantuccini
sind ein lustiges Gebäck aus Norditalien, das ich zum ersten Mal von meiner
verflossenen Schwiegermutter kredenzt bekam. Herzhaft biss ich in das kleine
krosse Etwas, was ich sogleich bereute, da das Ding mehr als kross, nämlich
steinhart und äußerst staubig schmeckte. Glücklicherweise verfüge ich über
starke und feste Beißerchen, sonst hätte mich das Abenteuer glatt auf die Liege
von Dr. S., meiner Wiener Zahnärztin, katapultiert.
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Lernfähig wie ich zuweilen
bin, habe ich schnell verstanden, dass man Cantuccini entweder vornehm kabbert
oder sie mit Café oder einem Glas Vin Santo genießt. Letzteres ist selbst mir Süßnase zu viel des Guten
und so habe ich auch bei meinen späteren Aufenthalten in Norditalien stets den
Café, am liebsten starken, schwarzen Espresso bevorzugt. Der Espresso ist auf
diese Weise übrigens nach und nach Bestandteil meines Lebens geworden, pur
schwarz, stark, ohne Gedöns wie Milch oder Zucker.